„Stolz und Vorurteil“ – eine Einführung
„Stolz und Vorurteil“ (OT „Pride and Prejudice“) – der Gesellschaftsroman Jane Austens erschien 1813. Die Liebesgeschichte um die stolze und kluge, jedoch leider nicht wohlhabende Elizabeth Bennet und ihrer lange uneingestandenen Liebe zum vermögenden und ebenso stolzen Adeligen Fitzwilliam Darcy zieht noch heute Millionen Leser:innen in ihren Bann.
„In der ganzen Welt gilt es als ausgemachte Wahrheit, dass ein begüterter Junggeselle unbedingt nach einer Frau Ausschau halten muss.“
Seite 5 aus Jane Austen, „Stolz und Vorurteil“, Roman, 345 Seiten (ohne Nachwort), übersetzt von Werner Beyer, erschienen 1982 im Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main.
(Bild links: Lillaby/Pixabay)
Mit diesen ironischen Worten beginnt Jane Austen (1775-1817) ihren Roman, nichts könnte treffender die Ansichten der Mütter – ja, der Gesellschaft an sich – auf dem Heiratsmarkt der Regency-Zeit ausdrücken.
Das war später in der viktorianischen und edwardianischen Zeit immer noch „common sense“.
Und so versucht auch die etwas töricht anmutende Mrs. Bennet in der englischen Provinz Ende des 18. Jahrhunderts ihre fünf Töchter an möglichst reiche Männer zu bringen – mit vielen Irrungen und Wirrungen. Besonders die älteste Tochter Elizabeth „Lizzy“ hat so ihre eigenen Ideen von Liebe und Ehe…
„Stolz und Vorurteil“ – der Fernsehtipp
Heute geht es nicht um den Roman Jane Austens an sich, sondern um eine seiner vielen Verfilmungen, diese aus dem Jahre 2005.
Regie bei der GB/US/F-Produktion führte Jo Wright, in den Hauptrollen agieren Keira Knigthley und Matthew Mcfadyen.
Persönlich freue ich mich auf Donald Sutherland in der Rolle des gutmütigen Mr. Bennet und ich bin gespannt, ob Jo Wright sich – wie in vielen Kritiken beschrieben – eng an die Vorlage hält…
„Stolz und Vorurteil“ – heute abend um 20 Uhr 15 auf ARTE.
Alternativ: es gibt auch eine BBC-Miniserie (BBC ist mein Favorit bei Verfilmungen viktorianischer Literatur) aus dem Jahr 1995 mit Colin Firth auf DVD und natürlich Blue Ray….
Noch wesentlich alternativer: vor einiger Zeit habe ich „Stolz und Vorurteil und Zombies“ gesehen, eine amerikanisch-britische Filmproduktion aus dem Jahr 2016, Regie führte Burr Steers.
In dieser Version unterrichtet Mr. Bennett seine Töchter in der Kampfkunst, denn das Regency-England wird von mordenden Zombies überschwemmt.
Jeder Ball-Besuch, jede Visite bei Nachbarn oder Freunden ist ein gefährliches Unterfangen, aber wie soll Mrs. Bennett ohne dergleichen Veranstaltungen ihre Töchter an den Mann bringen? Daher müssen die Mädchen wehrhaft sein.
Elizabeth und Mr. Darcy kommen sich in dieser Story nicht nur über schlagfertige Dialoge sondern auch beim Jagen blutdurstiger Zombies näher.
Der Film basiert auf Seth Graham Smiths Roman „Stolz und Vorurteil und Zombies“, den er als Parodie auf Austens Original geschrieben und 2009 mit großem Erfolg herausgebracht hatte.
Ich finde die Idee und die filmische Umsetzung total witzig, spannend und temporeich, eine interessante Umarbeitung des Originalstoffes.