„Die Frau in Weiß“ – Wilkie Collins, Teil 3

von | 31.03.2020 | Buchvorstellung

„Die Frau in Weiß“ – Einleitung

Weiter geht es mit Wilkie Collins und seiner viktorianischen mysterie novel „Die Dame in Weiß“ aus dem Jahr 1860. Falls Ihr Teil 1 und 2 verpasst habt, könnt Ihr hier klicken und es nachlesen: „Die Frau in Weiß“, Teil 1 und „Die Frau in Weiß“, Teil 2.

Marion Halcombe hat Walter Hartright versprochen, die Briefe ihrer Mutter durchzusehen, ob sich darin ein Hinweis auf ein kleines Mädchen findet, dass die „Frau in Weiß“ sein könnte. Dieser äußerst geheimnisvoll wirkenden Unbekannten war Hartright am Abend vor seiner Abreise nach Limmeridge-Haus in London begegnet.

Scheinbar ist Marian auf etwas gestoßen, denn sie bittet Hartright, der auf der Terrasse mit Laura die frische Abendluft genießt, ins Wohnzimmer. Laura bleibt noch draußen.

„Die Frau in Weiß“ – zum Inhalt

„Die Frau in Weiß“, Erster Zeitraum, Fortsetzung von Walter Hartrights Bericht (Limmeridge-Haus), Teil 3:

Marian liest Walter eine Stelle aus einem Brief vor, den ihre Mutter vor circa 12 Jahren an ihren Ehemann in London geschrieben hat. Laura war zu der Zeit 10 Jahre, Marian hielt sich in einem Internat in Paris auf – das erklärt, warum sie von den damaligen Geschehnissen nichts mitbekommen hat.

Frau Fairlie berichtete, dass eine Frau Catherick ins Dorf gekommen sei, um ihre sterbende Schwester zu pflegen. Diese Frau Catherick habe angefragt, ob ihre kleine Tochter Anne solange die von der Gutsherrin gegründete Schule besuchen dürfe. Frau Fairlie schloss nach ihren Angaben die Elfjährige sofort in ihr Herz und schilderte das Mädchen als sehr lieb und folgsam, doch geistig etwas schwerfällig und zurückgeblieben.

In ihrer rührenden Fürsorge tat Frau Fairlie für Anne, was sie konnte. Unter anderem stattete sie das Kind mit weißen Kleidern aus. Anne versprach ihr dankbar, von nun an immer Weiß zu tragen, um sich stets an sie zu erinnern!! Und – nun kommt es: am Ende des Briefes erklärte Frau Fairlie ihrem Mann, dass Anne das Ebenbild ihrer Tochter Laura sei…

Genau in diesem Augenblick steht Laura in der Terrassentür und Walter erkennt schlagartig die Ähnlichkeit zwischen ihr und der Frau in Weiß. Marian und Walter erzählen Laura nicht gleich von ihrer Entdeckung, behutsam und nach und nach fragt Marian ihre Halbschwester, ob und an was sie sich von damals erinnert. Laura weiss von einem kleinen Mädchen, dass eine Zeit lang häufig bei ihnen und die Lieblingsschülerin ihrer Mutter war, das ist aber schon alles.

Die nächsten Wochen und Monate in Limmeridge-Haus vergehen für Walter Hartright wie im Fluge, vormittags restauriert er Frederick Fairlies Aquarelle, nachmittags macht er mit den jungen Damen Landpartien und erteilt ihnen Zeichenunterricht,

Die Frau in Weiß

die Abende verbringt er mit ihnen bei Klaviermusik und Kartenspiel. Zwischen den Dreien entsteht Freundschaft und… mehr!!

Walter wird mit Schrecken bewusst, dass er Laura Fairlie liebt. Auch an ihr hat er Anzeichen der Zuneigung bemerkt. Das bringt ihn in Gewissensnöte, er ist ein Angestellter des Hauses, Laura seine ihm anvertraute Schülerin und zudem eine reiche Erbin, er darf sich ihr nicht erklären.

Während Walter noch über seine unerlaubten Gefühle grübelt und mit sich hadert, ändert sich plötzlich etwas an der gegenseitigen Vertrautheit. Laura ist von einem Tag auf den anderen zurückhaltender, wirkt bedrückt, weicht ihm scheu aus anstatt wie bisher seine Nähe zu suchen. Marian beobachtet ihn und Laura genau, mal ärgerlich, mal ängstlich.

Das geht eine Zeit so, dann bittet ihn Marian um eine Unterredung. Sie kenne seine Gefühle für Laura und Lauras Zuneigung zu ihm. Mit ihrer Halbschwester habe sie schon darüber gesprochen. Da sie ihn für einen anständigen Mann und einen guten Freund halte, wisse sie, dass ihm die Unmöglichkeit einer Verbindung klar sei. Sie rechne es ihm hoch an, dass er sich Laura nicht offenbart habe.

Tja, und dann kommt von Marian ein Satz, der Walter niederschmettert: Laura sei verlobt! Marian hat Verständnis für Walters Kummer, fordert ihn jedoch zur baldigen Abreise auf, um Lauras und seine Gefühle zu schützen. Man vereinbart, dass Walter dringende familiäre Anliegen für seine Kündigung anführen soll und in drei Tagen, am Sonntag, abreist. Denn schon am Montag wird Lauras Verlobter eintreffen, ein Sir Percival Glyde, Baron und Großgrundbesitzer aus Hampshire.

Hier fällt Walter Anne Cathericks ängstliche Frage nach ihm bekannten Baronen ein und ihre Bemerkung, dass sie in Hampshire geboren sei – gibt es zwischen Sir Percival Glyde und der Frau in Weiß am Ende gar eine Verbindung? Ist er der grausame Baron?

Marian wird zu Laura gerufen, Walter zieht sich in sein Zimmer zurück. Es dauert nicht lang und Marian kommt empört und sorgenvoll zu Walter. Laura habe einen Brief erhalten, in dem eine Unbekannte sie warne, Sir Percival Glyde, den Inbegriff des Bösen, zu heiraten. Merkwürdig: der Name Glydes wird nicht genannt, er aber genau beschrieben, wie Marian bestätigt. 45 Jahre, mittelgroß, bleich, eine hohe Stirn, ein brauner Backen- und Oberlippenbart, eine Narbe auf der Hand.

Am Ende des Briefes bezeichnet die anonyme Verfasserin Lauras Mutter als beste und einzige Freundin, die sie je hatte. Walter hegt den Verdacht, die Frau in Weiß könnte den Brief geschrieben haben. Marian ist es unbehaglich zumute angesichts der Schilderung Sir Percivals. In wenigen Tagen wird Lauras Zukunft besiegelt sein, denn Glyde drängt auf einen Hochzeitstermin noch in diesem Jahr. Die Verhandlungen sind offiziell, auch der Anwalt der Familie, Vincent Gilmore, wird zugegegen sein.

Es bleibt nicht viel Zeit, herauszufinden, wer den Brief geschrieben hat und warum. Walter und Marian forschen beim Gärtnerjungen nach, der den Brief von irgendeiner älteren Frau bekommen haben will. Im Dorf Limmeridge hat keiner eine solche Frau gesehen, die Spur verläuft im Sande. Dafür stoßen sie auf einen neuen Hinweis, der Licht ins Dunkel bringen könnte.

Ein Schuljunge erzählt ihnen völlig verängstigt von einem weißen Gespenst, das er am vergangenen Abend an Frau Fairlies Grabstein gesehen haben will. Die Frau in Weiß?

Walter geht zum Friedhof und bemerkt, dass der Grabstein teilweise gesäubert wurde. Er eilt nach Limmeridge-Haus und unterrichtet Marian von seiner Beobachtung. Am Abend will er zum Friedhof zurückkehren, vielleicht kommt die Person, die den Grabstein gereinigt hat, zurück, um ihre Arbeit zu vollenden. Als es zu dämmern beginnt, bezieht Walter gut versteckt seinen Posten, mit Blick auf den Grabstein. Es dauert ein bisschen, dann hört er Stimmen.

In Teil 4 am Donnerstag erfahrt Ihr, wer sich dem Grabstein Frau Fairlies nähert. Ich freue mich, wenn Ihr wieder dabei seid…

„Die Frau in Weiß – mein Lese-Exemplar

Wilkie Collins, „Die Frau in Weiß“, 763 Seiten, aus dem Englischen übersetzt von Arno Schmidt, erschienen 1965 im Henry Goverts Verlag GmbH, Stuttgart / Veröffentlichung Deutscher Bücherbund.

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Die Frau in Weiß