„Das Geschenk der Weisen“ – Einleitung

Das „Geschenk der Weisen“ (manchmal auch als „Die Gaben der Weisen“ übersetzt) des US-amerikanischen Autors O. Henry erschien im Dezember 1905 in einer der größten amerikanischen Zeitungen.

Es ist eine kurze, auf ihre Art romantisch-zynische Weihnachtsgeschichte, die sehr modern daher kommt.

„Das Geschenk der Weisen“ – über den Autor

O. Henry ist das Pseudonym von William Sydney Porter. Er wurde 1862 in North Carolina geboren und starb 1910 in New York City. Dazwischen hat er hat so ziemlich alles gemacht und gelebt: Verkäufer, Cowboy, Bankangestellter, Häftling, Trinker, Ehemann-Witwer-Ehemann, Dandy, Journalist, Schriftsteller…-> https://de.wikipedia.org/wiki/O._Henry oder -> https://www.britannica.com/biography/O-Henry

O. Henry gilt als Meister der Kurzgeschichte. Seine Helden und Heldinnen waren die armen Leute in den amerikanischen Städten, die Unterschicht und nicht die Reichen und Schönen. Er schrieb auch Kurzgeschichten über den Wilden Westen („Cisco Kid“ ist seine Schöpfung) und verewigte Honduras als „Bananenrepublik“.

„Das Geschenk der Weisen“ – zum Inhalt

„Das Geschenk der Weisen“ („The Gift Of The Magi“) erzählt von Delia und Jim, einem jungen amerikanischen Ehepaar. Die beiden leben am Rande des Existenzminimums.

Das Geschenk der Weisen

Delia hat so viele Monate gespart, aber noch nicht einmal zwei Dollar zusammen bekommen. Wie soll sie davon ihrem geliebten Jim ein Geschenk kaufen?

(Bild links: chiplanay/Pixabay)

Ihr schwebt eine Uhrkette für seine goldene Taschenuhr vor, die er von Vater und Großvater geerbt hat. Doch der Preis übersteigt ihre Mittel bei weitem. Da kommt ihr die Idee, ihre Haare zu verkaufen – wenn auch schweren Herzens, denn Jim liebt ihre langen Haare. Und sie wäre keine normale junge Frau, wenn sie nicht auch auf ihre Haarpracht stolz wäre. Delia überwindet sich und kann nun für Jim die Uhrkette aus Platin besorgen.

Doch auch Jim hat ein Opfer gebracht: um Delia die kostbaren Haarkämme schenken zu können, die sie seit langem in einem Schaufenster bewundert, hat er seine geliebte Taschenuhr verkauft…

Haarkämme für kurze Haare und eine Uhrkette für eine nicht mehr vorhandene Taschenuhr – so spielen das Leben und die Liebe bei O. Henry.

„Das Geschenk der Weisen“ – mein Fazit

O. Henrys in knappem und klarem Stil gehaltene Weihnachtserzählung spricht von Opferbereitschaft und selbstloser Liebe. Ohne Kitsch, Sentimentalitäten oder falschem Pathos, einfach eine Geschichte von Leuten von nebenan, die dadurch umso anrührender ist, das all ihr Gutmeinen vergebens bleibt. Ein kleines Bändchen in zauberhafter Aufmachung – macht sich gut auf dem Gabentisch (in einer Woche ist es soweit).

„Das Geschenk der Weisen“ – mein Lese-Exemplar

O.Henry, „Das Geschenk der Weisen“, illustriert von Ulrike Möltgen, aus dem Amerikanischen übersetzt von Eva Demski, erschienen 2018 im Insel Verlag Berlin (Insel-Bücherei Nr. 1453).

Arme Leute und Herzensgüte sind auch das Thema in Charles Dickens Weihnachtsgeschichte „Das Heimchen am Herd“ -> https://www.meineleselampe.de/buchtitel/das-heimchen-am-herd/.

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