Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten (2021)

von | 13.01.2025 | Buchvorstellung

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten – Kurze Einstimmung

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Um den vermutlich kostbarsten Edelstein der Welt, den Hope-Diamanten [1] oder French Blue oder Blauer Franzose, und seine wechselvolle Geschichte ranken sich viele Legenden und das tut auch der Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelte Krimi von Robert C. Marley.

»Nun, man sagt, es laste ein Fluch auf dem Stein, […] Der Hope-Diamant bringt angeblich Tod und Verderben über seine Besitzer, […].«

Marley, Robert C., »Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten«, Hamburg, 2021 (2. Auflage), S. 220.

Ein neoviktorianischer Krimi der erfreulichen Sorte, da die meisten Personen, Schauplätze und Ereignisse einen realen Hintergrund haben und vom Autor sorgfältig recherchiert und geschickt in den Krimi eingebaut wurden – ähnlich wie es Bradley Harper in seinem »Dr. Doyle jagt Jack The Ripper« [2] getan hat.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten – Zum Inhalt

Es beginnt mit einem Überfall auf das Juweliergeschäft eines gewissen Andrew Halston 1878 in Paignton in Devon. Ich ahnte ja, dass es grausig ausgehen wird, doch bevor ich Gewissheit erlangen konnte, wurde ich nach London und in das Jahr 1893 versetzt. Die Briten empören sich gerade darüber, dass Neuseeland den Frauen das Wahlrecht zugesteht und dass immer mehr Frauen immer mehr Obst essen.

Chief Inspector Donald Sutherland Swanson (eine der realen Figuren [3]) macht hingegen etwas anderes zu schaffen: eine Serie perfide ausgeführter Morde mit bizarr inszenierten Leichen im Milieu der Goldschmiede und Juweliere. Das erste Opfer, Gordon Wigfield, wird von seinem jungen Angestellten Archibald Horne morgens in der Werkstatt tot aufgefunden:

»Wigfields Mund war wie zu einem Schrei geöffnet. Bräunliche Rauchschwaden stiegen daraus auf und kräuselten sich um das, was von seinen Lippen noch übrig geblieben war.«

Marley, Robert C., »Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten«, Hamburg, 2021 (2. Auflage), S. 27.

Wer hatte ein Motiv, Wigfield auf solch grausame Art umzubringen? Konnte es eine der zahlreichen Damen sein, mit denen der Junggeselle sich die Zeit zu vertreiben pflegte? In Wigfields Tagebuch stoßen Swanson und Sergeant Peter Phelps auf eine merkwürdige Notiz, datiert auf den 29. Dezember 1878, mit merkwürdigen Buchstabenpaarungen und Zahlen, die ihnen weitere Rätsel aufgibt. Was hat es mit »RM Franzose« auf sich?

Bevor Swanson in seinen Ermittlungen auch nur einen Schritt weiterkommen kann, wird Anthony Albert Richardson in seinem Juweliergeschäft in Lewes entdeckt, bestialisch ermordet wie Wigfield – und wie Leiche Nummer drei (die nicht die letzte sein wird!): Miles Owen Unwin in London. Richardson war ein Einzelgänger, der verheiratete Unwin frönte heimlich dem Drang, Frauenkleider zu tragen und sich in einem Pub in Wapping mit gleichgesinnten Gentlemen zu treffen. Swanson kann bei den Opfern außer den Berufen keine Gemeinsamkeiten, keine Anhaltspunkte entdecken:

»Weiberhelden, Tunten und Eremiten. Weihrauch und Hufeisen. […] Wo sind die Zusammenhänge? Was ist das Motiv?«

Marley, Robert C., »Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten«, Hamburg, 2021 (2. Auflage), S. 242.

Immer häufiger fällt der Name Elias Gius, doch niemand kennt ihn wirklich. Ein bestens informierter Reporter scheint der Polizei stets einen Schritt voraus zu sein und

dann kommt der sogenannte Blaue Franzose ins Spiel – ein kostbarer Diamant im Besitz der adeligen Hope-Familie, der wohlverwahrt in einem Banksafe deponiert ist. Ist dem so?

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Mehr werde ich nicht verraten, es ist stets heikel, einen Krimi vorzustellen, ohne die Spannung vorweg zu zerstören. Ach, ein klein wenig plaudere ich doch noch aus: Arthur Conan Doyle (übrigens: wie so viele Gentleman seiner Zeit ging auch er fremd, das hat mich enttäuscht!) wird sich mit seinem detektivischen Spürsinn in Swansons Arbeit einmischen, Oscar Wilde und sein Freund Lord Alfred Douglas [4] geben sich die Ehre und eine kesse Dreijährige namens Agatha Clarissa Miller, uns allen besser bekannt als Agatha Christie, erteilt Swanson naseweise Antworten.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten – Mein Fazit

Man merkt es gleich: als Kriminalhistoriker und Goldschmiedemeister kennt Robert C. Marley sich in der von ihm beschriebenen Zeit und der Goldschmiedebranche aus.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Doch das Fachwissen allein macht den Krimi noch nicht zu dem, was er ist: der Autor würzt die spannende Handlung um eine dramatische Mordserie mit einer Prise Humor und krönt sie mit einem für mich überraschenden Finale – eine perfekte Mischung für Krimifans.

Na, gleich vier Adjektive in einem Satz, das sagt doch alles!

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten – Mein Lese-Exemplar

Marley, Robert C., »Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten«, (Baker Street Bibliothek), 304 Seiten, Dryas Verlag, Hamburg, 2021 (2. Auflage), erhältlich in der Buchhandlung Eures Vertrauens oder bei

(hier wäre es die erste Auflage von 2014, wenn ich es richtig verstanden habe).

Falls Ihr mehr von Robert C. Marley und seinem Inspector Swanson lesen wollt, bitte sehr:

»Inspector Swanson und der Fall Jack The Ripper«, (Baker Street Bibliothek), 346 Seiten, Dryas Verlag, Hamburg, 2015

»Inspector Swanson und der Magische Zirkel«, (Baker Street Bibliothek), 300 Seiten, Dryas Verlag, Hamburg, 2016

Viel Spaß damit und wir lesen uns…

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten – Quellen und Weblinks

[1] Wikipedia, Hope-Diamant, 22.11.2024, online: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hope-Diamant&oldid=250596237 [8.1.2025]

[2] Harper, Bradley, »Dr. Doyle jagt Jack The Ripper« wurde bereits auf Meine Leselampe vorgestellt -> https://www.meineleselampe.de/doktor-doyle-jagt-jack-the-ripper/

[3] Wikipedia, Donald Swanson, 27.10.2024, online: https://en.wikipedia.org/wiki/Donald_Swanson [11.1.2025]

[4] Der Vater eben dieses Douglas sollte wenig später Oscar Wilde ins Verderben stürzen und ins Zuchthaus bringen. Siehe dazu auf Meine Leselampe -> https://www.meineleselampe.de/buchtitel/in-reading-ist-ein-schandengrab/

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Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten