Geneigte Leserin, geneigter Leser, um mit Thomas de Quincey zu sprechen, noch einmal kehren wir in die Welt der Opium-Sucht zurück. Meine Leselampe widmet sich in dieser Woche der Fortsetzung von „Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“, der „Suspiria de Profundis“.
Thomas de Quincey (1785-1859) war Journalist, Übersetzter, Schriftsteller, Essayist, Poet, Philosoph, aber leider dem Opium verfallen. Und manchmal merkt man seinen genialen Überlegungen doch die Sucht an – eine kleine Huddelei hier und da bei Daten und Abfolgen oder Sprünge im Aufbau.
Meine Leselampe – Rückschau KW 15
In der vergangenen Woche hatte ich Euch Thomas de Quinceys „Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“ (OT: „Confessions of an English Opium-Eater“) vorgestellt -> https://www.meineleselampe.de/bekenntnisse-eines-englischen-opiumessers-1821-22/, in dieser Woche folgt auf Meine Leselampe die Fortsetzung „Suspiria de Profundis“.
Dieser Titel wurde meiner Meinung nach fälschlich als „Seufzer des Verderbens“ übersetzt, müsste eigentlich „Seufzer aus der Tiefe“, „Seufzer aus dem Abgrund“ heißen, würde auch vom Inhalt her besser passen!!
Das merke ich hier nicht aus Besserwisserei an, nur – wenn Ihr das Buch sucht, findet Ihr es eben nur unter dem Titel „Seufzer des Verderbens“ – seufz… In meinem Exemplar vom dtv-Verlag von 1965 sind sowohl die „Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“ als auch „Suspiria de Profundis“ enthalten.
Die viktorianische Welt war nicht von Opium-Höhlen durchsetzt, nein, Opium in Form des flüssigen Laudanums (das bedeutet Opium gelöst in Alkohol) war im 19. Jahrhundert ein normales Schmerz- und Arzneimittel gegen viele Krankheiten und Symptome und wurde dementsprechend bedenkenlos konsumiert (so wie wir heute Aspirin, Ibus und und und schlucken).
Auch de Quincey hat sein Opium getrunken und nicht gegessen. In „Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“ schreibt er über Laudanum, das rubinrot in der Karaffe schimmert… Ja, anfangs hat er es verherrlicht!
Doch auch Thomas de Quincey wurde eines Besseren belehrt und hat gemerkt, dass man eine Droge niemals im Griff haben kann. Drogen haben es nun mal so an sich, dass sie uns auf Kurz oder Lang beherrschen.
„Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“ (1822) ist ein sehr ehrliches Buch, de Quincey beschönigt nichts und arbeitet seine Sucht philosophisch und psychologisch auf.
Meine Leselampe – Vorschau KW 16
Was mich am Autor Thomas de Quincey unter anderem sehr beeindruckt ist, das er den Bogen von der Romantik in die viktorianische Zeit spannt. So ist „Suspiria de Profundis“ ist eine Sammlung von Essays, die eine Mischung aus Prosa und Lyrik darstellen.
Sie enthält tiefenpsychologische Erkenntnisse, mythologische Schilderungen, Berichte über naturwissenschaftliche Phänomene und Schicksalsberichte. Leider sind viele von de Quinceys Essays verlorengegangen, wir haben nur diese wenigen und sie sind ein Lese-Genuss sondergleichen.
Eine Szenerie des Opiumrausches?
(Links ein Bild von NachtmahrTV/ Pixabay)
Ich freue mich schon darauf, Euch Thomas de Quinceys Essays auf Meine Leselampe vorzustellen – „Suspiria de Profundis“ – die Seufzer aus der Tiefe!!! Und unter diesem Link könnt Ihr es vorher schon im Original lesen -> http://public-library.uk/ebooks/28/2.pdf.
Meine Leselampe – KW 16… kurz und knackig!
Freitag, 23. April 2021
Vorstellung von
Thomas de Quincey
„Suspiria de Profundis“
Ich hoffe, wir lesen uns…Bleibt mir gewogen!! Und gesund!!!!!