Inhalt
…und ein Pfarrer! – Einleitung
»The Vicar of Wakefield« (1766) ist ein englischer Sittenroman, geschrieben von Oliver Goldsmith (1728-1774). Da Goldsmiths Werke auch den viktorianischen Lesern noch bestens bekannt waren und sich Anfang des 19. Jahrhundert einer gewissen Beliebtheit erfreuten – Charles Dickens zum Beispiel hat den Roman als Junge gelesen –,
möchte ich »Der Pfarrer von Wakefield« auf Meine Leselampe vorstellen.
(Bild links: Ulrike Leone/Pixabay)
Doch zunächst lasse ich das Thema der vergangenen Woche Revue passieren…
Fastenküche anno 1876 – Rückblick KW 09
Die Fastenrezepte der Pfarrhofköchin Anna Huber zu Regensburg hatten und haben es in sich! Außer Fleisch wurde alles aufgetischt: Butter, Schmalz, Eier, Milch, Zucker, Schokolade, Wein, Rum, Bier, Fisch, Frösche und Schnecken… Anna Huber zauberte aus diesen Zutaten Gemüsegerichte, Suppen mit Einlagen und vor allen Dingen köstlichste Süßspeisen und Torten. Hochwürden hatte gewiss keinen Mangel zu leiden, das scheint mir so sicher wie das Amen in der Kirche.
333 Rezepte für die 40 Tage währende Fastenzeit, das sagt doch eine Menge aus…
Eine vergnügliche Lektüre – allerdings eher für diejenigen, die dringend zunehmen sollten oder möchten. Hier könnt Ihr den Beitrag nochmals nachlesen -> https://www.meineleselampe.de/fastenkueche-anno-1876-nach-anna-huber/.
Wir bleiben in dieser Woche bei der Geistlichkeit. Diesmal soll es nicht um klerikale Essgewohnheiten gehen, sondern um die charakterliche Festigkeit und die christliche Tugenden eines englischen Landpredigers…
…und ein Pfarrer! – Vorschau KW 10
»Der Pfarrer von Wakefield«, mit diesem Werk feierte Oliver Goldsmith seinen Durchbruch als Schriftsteller, belebte den Sittenroman für das 18. Jahrhundert [1] wieder und begründete das Genre des Pfarrromans [2]. Letzteres kam durch Goldsmiths Vorlage auch in Deutschland rasch in Mode und fand viele Nachahmer: Friedrich Nicolais Roman »Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker« (1773-76) oder »Der Landprediger« (1777) von Jakob Michael Reinhold Lenz oder gar »Geschichte eines Landpredigers in Westfalen, wie sie im Gange des Lebens aufstößt» (1780) von Stephanus Kunze, um nur einige zu erwähnen [3].
Goldsmith schildert das Schicksal des Landpfarrers Dr. Charles Primrose, der mit seiner Familie ein beschauliches und gottesfürchtiges Leben führen will und viel Gutes tut. Doch ausgerechnet über diese harmlosen und fleißigen Menschen (na gut, auch sie haben einige wenige, durchaus lässliche Schwächen), bricht ein Unglück nach dem nächsten herein. Wird der Glaube des Pfarrers von Wakefield den Prüfungen standhalten?
Sehen wir mal – am Freitag auf Meine Leselampe!
(Bild links: Jo Justina/Pixabay)
Und wenn Ihr »Der Pfarrer von Wakefield« schon mal »anlesen« wollt, hier ein Buchtipp (Werbung). Mein Leseexemplar gibt es mal wieder nur noch antiquarisch.
Goldsmith, Oliver, »Der Pfarrer von Wakefield«, Berliner Ausgabe 2018 (Hrsg. Theodor Borken), übersetzt von Ernst Susemihl, 172 Seiten, Henricus Edition Deutsche Klassik.
…und ein Pfarrer! – Kurz und knapp
Freitag, 10. März 2023
»Der Pfarrer von Wakefield«
Roman von Oliver Goldsmith
Vorstellung auf Meine Leselampe
Ich hoffe, wir lesen uns. Bleibt gesund und mir gewogen.
…und ein Pfarrer! – Quellen und Weblinks
[1] Vgl. Britannica, T. Herausgeber der Enzyklopädie, Komödie der Manieren, zuletzt bearbeitet von Emily Rodriguez am 13.3. 2018, online: https://www.britannica.com/art/comedy-of-manners, abgerufen am 7.3.2023.
[2] Aus dem Nachwort zu: Goldsmith, Oliver, »Der Pfarrer von Wakefield«, 190 Seiten (mit Nachwort und Anhang), übersetzt von Ernst Susemihl (nachbearbeitet), Dortmund/Gütersloh 1986, Seite 182.
[3] Ebda. Seite 184/185.