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Viktorianische Bücher-Parade (1834-2021)
Viktorianische Bücher-Parade: zur Einleitung
Meine viktorianische Bücher-Parade – von den Veröffentlichungsdaten her besehen, erstreckt sie sich über 187 Jahre…
Heute möchte ich Euch endlich die Bücher zeigen, die ich zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, so wie ich es versprochen hatte -> https://www.meineleselampe.de/meine-leselampe-start-ins-jahr-2022/.
Ich werde diese Werke im Laufe des Jahres ausführlich vorstellen, dies soll nur ein Vorgeschmack sein…
Viktorianische Bücher-Parade: die Neuzugänge
Hier sind meine „Schätze“ – im wahrsten Sinne des Wortes!!
Ich habe mich sogar schon auf mein Lieblingsbuch des Jahres 2022 festgelegt, von dem ich gleich zwei Ausgaben geschenkt bekommen habe (eine vom Fischer Taschenbuch Verlag und eine von Suhrkamp -> https://www.meineleselampe.de/viktorianische-zeilenreise-22-kw-01/):
es wird ohne jeden Zweifel Edward Bulwer-Lyttons Roman „Was wird er damit machen?“ sein. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und stimme dem Urteil des Schriftstellers und Übersetzers (auch dieses Werks) Arno Schmidt aus vollstem Herzen zu, obwohl ich erst ein Drittel des Buches gelesen habe.
Schmidt hatte den Roman „als Höhepunkt der viktorianischen Literatur und einen der reizvollsten Einfälle der Romanliteratur aller Zeiten“ bezeichnet (laut Kassettentext der Ausgabe des Fischer Taschenbuch Verlages).
Schon die Einführung Bulwer-Lyttons zu Beginn des 1. Kapitels hat mich sofort in ihren Bann gezogen:
„In welchem die Geschichte mit der Beschreibung gewisser geselliger Bräuche, Gewohnheiten und Belustigungen des Englischen Volkes einsetzt, wie solche anlässlich einer unvordenklich-ehrwürdigen Nationalen Festlichkeit zur Schau treten./ Gestalten, die in der Geschichte von Wichtigkeit werden dürften, eingeführt und anschaulich porträtiert, samt einer Erläuterung aus der Nasologie./…“
Seite 9 aus Edward Bulwer-Lyttons: “Was wird er damit machen” (UT: Nachrichten aus dem Leben eines Lords), drei Taschenbuchbände in Kassette, 1136 Seiten, übersetzt von Arno Schmidt, erschienen 1990 im Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main.
oder in der eleganten Ausgabe, ebenfalls in der Übersetzung von Arno Schmidt, herausgegeben von Bernd Rauschenbach, 1400 Seiten, erschienen 2015 im Suhrkamp Verlag.
Der Roman passt gut zu meinem Vorsatz für 2022, mehr über die Befindlichkeit und Lebensart der ViktorianerInnen zu erfahren und zu berichten. Bei diesem Unterfangen sind auch fast alle weiteren Buchgeschenke sehr hilfreich.
- Da wäre „Heck’s Pictorial Archive Of Nature & Science“ mit mehr als 5500 Illustrationen aus den Bereichen Medizin, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Astronomie, Meteorologie, Botanik, Technologie.
Dieser Bild-Atlas wurde 1994 von Dover Publications in New York heraussgegeben, nach dem Vorbild der amerikanischen Originalausgabe von 1851, die ihrerseits auf dem „Bilder-Atlas zum Conversations-Lexikon. Ikonographische Encyclopädie der Wissenschaft und Künste“ des deutschen Kaufmanns und Wissenschaftlers Johann Georg Heck (1795-1857) basiert (-> https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Heck).
Die gestochen-scharfen Lithografien und Karten vermitteln den Stand der Forschung, der wissenschaftlichen Erkenntnisse, der Technik des 19. Jahrhunderts und geben einen Einblick in das damalige Weltbild.
- „How To Be A Victorian“ aus der Feder der britischen Historikerin Ruth Ellen Goodman ( -> https://en.wikipedia.org/wiki/Ruth_Goodman_(historian) will die Frage beantworten, wie die Menschen des 19. Jahrhunderts im Rahmen ihrer alltäglichen Gegebenheiten gelebt, gearbeitet und sich gefühlt haben.
Wie war das mit dem Gang zur Toilette (und wo befand sich das stille Örtchen), wie wurde die Wäsche gewaschen,
was zogen Frauen, Männer und Kinder an, wie fühlten oder bewegten sie sich in den Kleidungsstücken,
(Bild links: Darkmoon_Art/Pixabay)
wie sah ein Arbeitstag aus, über wieviel Freizeit verfügte die arbeitende Schicht? und dergleichen Fragen mehr.
- „Das viktorianische Zeitalter und der Tod“ – ein Epochenportrait mit Analysen zu Frankenstein und Dracula (2021). Der Titel spricht für sich. Im 19. Jahrhundert war der Tod allgegenwärtig und mehr in das Leben integriert als bei uns heute.
Die häufige Beschäftigung und Begegnung mit der eigenen Sterblichkeit trieb damals seltsame „Todeskult-Blüten“ um eine Auferstehung von Körper und Seele.
Stephanie Bertel Pohl geht dem Verhältnis der ViktorianerInnen zum Tod auf historischen und literarischen Pfaden nach.
(Bild rechts: RichardMC/Pixabay)
Sie beleuchtet Queen Victorias jahrelange Trauerzeremonien um ihren geliebten Albert sowie die Rolle der ersehnten Unsterblichkeit in den Romanen „Frankenstein“ und „Dracula“. Ich bin mal gespannt!!
Den Abschluss der Viktorianischen Bücher-Parade bildet ein Roman, in dem ein viktorianischer Schriftsteller uns in noch länger vergangene Zeiten entführt – an den Golf von Neapel im verhängnisvollen August 79 nach Christus :
- „Die letzten Tage von Pompeji“. Der historische Roman aus dem Jahre 1834 gilt in unserer Zeit als das populärste Werk von Edward Bulwer-Lytton.
Es geht um die Liebe zwischen Glaucus und Ione, um Verrat und Intrigen, überschattet vom drohenden Ausbruch des Vesuv…
Bulwer-Lytton hatte 1833 mit einem Altertumsforscher die Ausgrabungsstätten in Pompeji besucht und war so fasziniert, dass er unmittelbar danach begann, „Die letzten Tage von Pompeji“ zu schreiben.
(Bild links: falco/Pixabay)
Mir hat eine liebe Freundin eine Readers-Digest-Ausgabe des viktorianischen Romans geschenkt, es gibt auch ein Taschenbuch vom Fischer Verlag, 564 Seiten, übersetzt von Friedrich Notter, erschienen 1986.
So, das alles will erst einmal gelesen sein, ich freue mich darauf!!
Viktorianische Bücher-Parade: zur Ausleitung
In der Zwischenzeit stelle ich eine moderne Anthologie moderner SchriftstellerInnen vor –
eine von ihnen ist eine Großkusine von mir –
und danach (auch noch im Januar) allerlei Mörderisches aus viktorianischen Zeiten.
Ich hoffe, wir lesen uns!!